Samstag, 25. Februar 2017

Scheitern

Stehe am düsteren Abgrund und sehe dich rutschen.
Strecke die Hand aus, meine Finger sind Wurzeln,
und stark möchte ich dich verankern!
Aber die Finsternis wabert schon an deinen Füßen.

Ich rufe dir zu, doch sehe schon deine Ohren von Efeu umrankt!
Da, nun raschelt es auch an meinen!
Verstehe meine Worte nicht mehr und kann nur noch stammeln.
Doch das Trommeln meines Herzschlags dröhnt grüne Äste hervor.

Zuletzt will ich nur noch eine Insel sein,
auf die du kriechen kannst aus der Schwärze.
Versinkend streichst du dir Blätter aus dem Gesicht und verlachst das Wispern...
Meine geflüsterte Welt!

Allein bleibe ich zuletzt am Ufer und betrachte den Zweig,
der einsam noch auf den dunklen Fluten schaukelt.



(c)ellen 23.2.2017

Montag, 20. Februar 2017

unverdiente liebe.



die rauheit deiner bockigen seele ängstigt mich
kein sonntag nachmittag geht in samt und seide vorüber
so kratzig sticht mich das sackleinen meiner befürchtungen
frieden spiele ich dir vor mit wundem herzen

lasse vor dir meine hände überfließen
in den korb deiner steten zurückweisung
blute leise auf den hammer deiner worte
der mein kristallenes herz zerschlägt!

warum nur fliegt meine seele zu dir
mit schwingen aus stein?





©frauellen

Sonntag, 5. Oktober 2014

windstille küste



ich möcht so gern verstehen
wie dein inn'res funktioniert,
wie fühlen, hoffen, zagen darin walten!

möcht mitten in dein wundes herz hinein 
mit meinen bloßen händen greifen 
und all die narben glätten,
all die knoten auseinander ziehen!
will mit gesang die wilden wogen schleifen, 
und wohliges erschauern kühn
über alte wunden breiten!

und leise, sanft, aus großer tiefe
ein behagen und vertrauen bergen,
das rettend dich ans linde ufer zieht!

(c) ellen
5.10.2014

Montag, 4. August 2014

liebe wär

die liebe wär... ja wär sie was, was wär denn das?
liebe wär ein vöglein klein, was wär sie denn fürn vögelein?
sie wär ein spatz, ein albatros, ein adler und die nachtigall,
sie sänge nachts, sie schwiege still, sie grüßte laut den morgen,
sie baute nester, ließ es sein, sie wechselt baum und namen:
der liebe albern wechselspiel wär selbst für vögel noch zuviel!

Mittwoch, 4. Juni 2014

Staub.

Gläsern steht meine Seele im Raum und pulsiert.
Schneeflocken umtreiben mich vor Kälte.
Nackt und bloß erkunde ich meinen Namen
Und finde nur Buchstaben ohne Inhalt.
Gefroren hab ich auch schon zuvor,
Aber niemals ohne mein Herz.
Sah ich nicht vorhin noch dich,
Wie du streunende Hunde aufnahmst?
Ich sehe an mir herab, es fehlen mir Klauen und Fell um dir zu gefallen.
Ich lasse mein leeres Gesicht los und gehe ohne Identität davon.
Manchmal wäre es gut den Staub in sich zu kennen.

Freitag, 3. Mai 2013

dreimal manchmal


manchmal
zerteilt sie mein leben
in ein ich
und dort
die anderen-
diese fräse der
einsamkeit.


manchmal
zerreißt doch das papier
meiner seele
und hilflos
starre ich auf
schnipsel
die mit dem strom
des lebens davonschwimmen.


manchmal
ängstigt mich
die schärfe
des messers dasein
das aus dem leben
einen kuchen macht
und ihn in stücke teilt.

leise schiebe ich
die krumen auf
meinem teller zusammen
und geniesse
die glattheit
des porzellans.


ellen
20.7.2010

Mittwoch, 17. August 2011

Dilemma


Mag nicht
deinen Namen denken
weil der Tag jedes Mal
zusätzliche Stunden erhält.
Lange Stunden.

Mag nicht nicht
deinen Namen denken
weil eine Stunde
ohne deinen Namen
vergeblich ist.
Lang vergeblich.

So kommt es
daß nun alle meine Stunden
lange nicht vergeblich sind.